Notbetrieb beim Brenner-Basis-Tunnel (BBT) führt zu weiteren Bauverzögerungen und wirkt sich negativ auf die Zulieferwirtschaft aus.

In einem Offenen Brief zu den Vorgängen rund um den Bau des Brenner Basistunnels wendet sich der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) Josef Muchitsch an Bundesministerin Leonore Gewessler. Es gehe, so schreibt Muchitsch, nicht nur um Millionen Euro an Mehrkosten, die drohen, es gehe auch um 350 Bauarbeiter und ihre Familien, die nicht wissen, wie es weitergehen soll. Hintergrund ist, dass nun bekanntgeworden ist, dass derzeit auf der Baustelle nur in einem „Notbetrieb“ gearbeitet wird und die Bauarbeiten erst wieder in der zweiten Hälfte 2021, und auch dort nur in „einem Teilbereich“ wiederaufgenommen werden können.

Für FPÖ-Verkehrssprecherin im Tiroler Landtag, DI Evelyn Achhorner, sind die Zustände untragbar: „Diese Bauverzögerungen dürfen nicht hingenommen werden, sonst erleben nicht einmal unsere Enkel die Fertigstellung des BBT“, so DI Achhorner in einer Stellungnahme.

Für die FPÖ-Politikerin ist der Hilfeschrei der Gewerkschaft mehr als ein Alarmsignal: „Die Baubeschränkungen sorgen ja auch für wirtschaftliche Probleme bei den Zulieferern, von der Situation der Tunnelarbeiter gar nicht zu sprechen.“ DI Achhorner fordert daher, dass Land Tirol nun dringend gefordert ist, nach dem Hilferuf der Gewerkschaft Bau-Holz, aktiv zu werden“, die namentlich diese Aufforderung an LH Günther Platter richtet. Sie schlägt auch vor, dass sich die Verkehrsausschüsse der Landtage von Tirol, Südtirol und dem Trentino mit dieser Situation beschäftigen, und sich auch die Interregionale Landtagskommission beim kommenden Meeting mit dieser Problematik auseinandersetzt.

5.12.2020